DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7776.2015.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7776 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2015 |
Veröffentlicht: | 2015-05-26 |
Die emissions- und immissionsseitigen Auswirkungen einer verstärkten Biomassenutzung in Feuerungsanlagen im Geltungsbereich der 1. BImSchV werden durch Modellrechnungen für verschiedene Modellgebiete abgeschätzt. Hierzu wurde ein Emissionsmodell entwickelt, welches den charakteristischen und praxisnahen Betrieb der Heizanlagen abbildet. Der Energiebedarf für Heizung und Warmwassererzeugung für die Gebäude in den Modellgebieten wurde in Abhängigkeit von der Außentemperatur berechnet. Die derart ermittelten Jahres-Emissionszeitreihen liegen in stündlicher Auflösung vor. Hiermit erfolgten umfangreiche Ausbreitungsrechnungen für Modellgebiete mit einer ländlichen und einer städtischen Bebauungsstruktur. Aufbauend auf diesen Berechnungen wurde das Arbeitsblatt BIOMIS entwickelt. Hiermit kann für Wohngebiete ein Basisfall anhand der bestehenden Feuerungszusammensetzung für den derzeitigen Zustand und ein Szenario-Fall für die zukünftige Zusatz- bzw. Gesamtimmissionsbelastung bei verstärkter Biomassenutzung berechnet werden. Somit können mit Anwendung des Arbeitsblattes BIOMIS zukünftige Immissionsbelastungen in Wohngebieten bei veränderter Feuerungszusammensetzung vorab abgeschätzt werden.
Tempo 30 ist eine bewährte Maßnahme zur Lärmminderung, wird aber auf Hauptverkehrsstraßen aufgrund der Nachteile für den Verkehr bisher eher zögerlich angewendet. Die Wirkung auf die Luftbelastung ist seit Jahren umstritten. Dabei beruht diese Bewertung zumeist auf Emissionsmessungen auf dem Prüfstand oder an einzelnen Fahrzeugen im Straßenverkehr bei künstlichen Tempo-30-Versuchsanordnungen. In Berlin wurde vor einigen Jahren aus Gründen des Lärmschutzes Tempo 30 an zahlreichen Hauptverkehrsstraßen angeordnet. Darunter befinden sich auch drei Abschnitte mit Luftmessstellen. So konnte anhand einer Auswertung über drei Jahre vor und nach der Anordnung von Tempo 30 die Wirkung auf die Luftqualität im Vergleich mit Berliner Luftmessstationen an Straßen mit Tempo 50 untersucht werden. Hierbei zeigte sich eine positivere Entwicklung der Luftqualität an den Abschnitten mit Tempo 30 mit 6 und 12 µg/ m3 weniger NO2 und etwa 2 µg/m3 weniger PM10. Eine parallel durch geführte Evaluierung von Verkehrsabläufen lässt dabei den Schluss zu, dass Tempo 30 nicht zu einer Verlagerung von Verkehrsströmen führte und die Verkehrsmengen durch die Anordnung von Tempo 30 nicht beeinflusst wurden.
In letzter Zeit ist von den Umweltthemen der Lärmschutz stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Dies betrifft vor allem den Eisenbahnlärm infolge des zunehmenden nächtlichen Güterverkehrs aber auch die Nachtflüge, mit denen sich mehrfach das Bundesverwaltungsgericht befasst hat. Seit Oktober 2013 wird in Fachkreisen die praktische Anwendung der VDI-Richtlinie 3722 diskutiert, die erstmals die zusammenfassende Bewertung von Verkehrsgeräuschen (Straße und Schiene) beschreibt. Der Koalitionsvertrag der amtierenden deutschen Bundesregierung, der am 27. November 2013 geschlossen wurde, hat dem Thema Lärm eine ganze Seite gewidmet. Die Forderungen der von Lärm betroffenen Menschen sind nicht neu. Zu den ältesten Bürgerinitiativen, die sich mit Umweltthemen befassen, gehörte die „Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms e. V.“, die im April 1965 von Bürgern aus der Umgebung des Flughafens Frankfurt gegründet wurde. Mit der europäischen Umgebungslärmrichtlinie wurden neue Hoffnungen bei lärmgeplagten Menschen geweckt. Seitens der Politik gibt es Forderungen nach einer zusammenfassenden Bewertung bei Straßen- und Schienenverkehrslärm, deren Umsetzung sich jedoch schwierig gestaltet.
Energiesparen ist keine revolutionäre Idee. Die Chemiebranche etwa konnte in 25 Jahren ihre Energieeffizienz verdoppeln, die gleiche Produktmenge erzeugt sie mit der Hälfte an Energie. Im Zeitalter von EEG-Umlage und Spitzenausgleich erreicht der Druck zu sparsamem Umgang mit dem teuren Gut auch andere energieintensive Branchen. Den Einstieg in eine kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz ist am besten durch ein strukturiertes Energiemanagementsystem (EnMS) zu erreichen. Dieses rentiert sich schnell, und die verbreiteten Bedenken vor erhöhtem zusätzlichen Verwaltungs- und Auditaufwand weichen der Einsicht, dass ISO 50001 synergetisch mit den schon lange funktionierenden Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen zusammenpasst. Der Beitrag resümiert schlaglichtartig wichtige Inhalte des internationalen Standards und zeigt auf, welche praktischen Anforderungen er enthält und welche Vorteile er bringt. Illustriert werden diese Ausführungen am Ende durch das Beispiel der Bleihütte Berzelius Stolberg (BBH). Das Beispiel des keineswegs besonders energieintensiven Unternehmens zeigt, wie erfolgreich und wirtschaftlich lohnend eine ganzheitliche Herangehensweise an das Thema Energieeffizienz im Rahmen eines zertifizierten Integrierten Managementsystems sein kann.
Es wurden erste Längsprofilmessungen von Luftschadstoffen mithilfe eines Messroboters in Tunneln und an der innerstädtischen Bundesstraße 312/313 in Reutlingen durchgeführt. Der Roboter konnte hierbei die an ihn gestellten technischen Anforderungen zum größten Teil erfüllen. Für eine längere Laufzeit werden derzeit Anpassungen der Stromversorgung durchgeführt. Insgesamt ist der Roboter ein gutes Hilfsmittel, um Modellrechnungen oder stationäre Messungen der Luftqualität im Verkehrsbereich zu validieren bzw. durch Längsprofile der Schadstoffkonzentration zu ergänzen. Darüber hinaus kann er überall dort zum Einsatz kommen, wo die Errichtung eines stationären Messcontainers aus Platz- oder anderen Gründen nicht möglich ist und über eine orientierende Messung die Belastung dieses Standortes mit Luftschadstoffen eingeschätzt werden soll. Insgesamt muss jedoch auch festgehalten werden, dass die zeitlich begrenzten und punktuellen Messungen des Roboters keinen Ersatz für die Daten aus einem stationären Messcontainer bieten. Sein Einsatz kann lediglich Tendenzen von standortabhängigen Schadstoffkonzentrationen liefern. Der Roboter soll in den kommenden Jahren an innerstädtischen Verkehrswegen und an weiteren Tunnelstandorten zur Anwendung kommen. Einsätze in der Nähe von anderen, straßenunabhängigen Emittenten sind jedoch auch möglich.
+++ Europäische Union +++ Bund +++ Länder +++
+++ Leitungsgremium und Ausschüsse +++ Amtschef- und Umweltministerkonferenz +++
+++ Umweltbericht 2015: Zustand der Umwelt besser, aber viel bleibt zu tun +++
+++ Beteiligung von Naturschutzverbänden bei Beeinträchtigungen von sog. FFH-Gebieten +++
+++ Professor Manfred Pütz gestorben +++ Professor Friedrich Pott verstorben +++
+++ Füllstandmessgerät TankControl 10 +++
+++ Das NRW-Umweltministerium ermöglicht einen direkten Zugang zu Umweltdaten über Genehmigungsverfahren von Anlagen +++ Umwelt- und Verkehrsverbände begrüßen Pariser Initiative für saubere Luft +++
+++ UBA-Emissionsdaten 2014 zeigen Trendwende beim Klimaschutz +++ Umweltbewusstsein 2014: Immer mehr Menschen sehen Umweltschutz nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung +++
+++ Vierte Abwasser-Reinigungsstufe auch über Abwasserabgabe finanzierbar? +++
Veranstaltungstermine von Juni 2015 bis November 2015
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